Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#ukraine    25 | 02 | 2014

Interview auf WDR 5 zur Ukraine und der EU: "Wir müssen uns verantwortlich fühlen"

Rebecca Harms ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europa-Parlament. Vergangenes Wochenende hat sie die Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko getroffen. Der politische Umbruch ist im vollen Gang, welche Unterstützung muss jetzt von der EU kommen?


Audio: Grünen-Politikerin Harms: Verantwortung der EU für die Ukraine (25.02.2014)

 

Die Oppositionsführerin Julia Timoschenko ist am am Sonntag aus dem Gefängnis entlassen worden. Der ehemalige Präsident der Ukraine Viktor Janukowitsch ist geflohen. Politisch steht für die Ukraine alles auf Null. Als neue Führer werden Vitali Klitschko oder Julia Timoschenko gehandelt. Die EU-Politikerin Harms kennt die Ukraine gut. Sie hat das Land häufig bereist und hat die Ereignisse am vergangenen Wochenende vor Ort begleitet.

Gemeinsame Verantwortung bestimme derzeit die Stimmung in der Ukraine und das sei auch enorm wichtig, "dass diese Geschlossenheit auch im Osten gezeigt wird", so Rebecca Harms. Für die Stabilität des Landes sei es dringend notwendig, dass Vertreter aller Fraktionen – die zum großen Teil aus dem Osten des Landes stammen – vor Ort ihre Politik vertreten.

Die Gewalt auf dem Maidan habe die Ukraine "zusammengeschweißt", trotz der großen Schwierigkeiten zwischen "russisch-stämmigen und dem Westen", sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament.

Im WDR 5 Morgenecho betonte Harms außerdem, dass IWF und EU bereit sein müssten, auch ohne Russland, "akut alleine zu helfen". Aus ihrer Sicht dürfe es nicht sein, dass "die vielen kleinen Leute in der Ukraine alleine die Rechnung bezahlen." Der Westen müsse dafür sorgen, dass die "Kapitalflucht aus der Ukraine aufhört und dass Voraussetzungen geschaffen werden, dass die vielen Milliarden, die dem Land gestohlen worden sind, wieder für die Ukraine zurück gewonnen werden."

Russland müsse in diesem Konflikt dazu gebracht werden, so Harms, zu akzeptieren, dass die Ukraine selbst über ihr Schicksal und die weitere Entwicklung des Landes entscheide. Sie sei sich sehr sicher, "die Mehrheit in der Ukraine will keine gelenkte Demokratie à la Putin", sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament.


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