Rebecca Harms

Mitglied des Europäischen Parlaments in der Grünen/EFA Fraktion 2004-2019

#ukraine    13 | 06 | 2014
Pressemitteilung

Atomtransporte von Ungarn nach Russland - Hochriskanter Atomtransport durch die Ukraine wäre verantwortungslos

Ungarn plant die Brennstäbe, die 2003 bei einem Unfall in Reaktor 2 des ungarischen Atomkraftwerks Paks beschädigt wurden, durch die Ukraine ins russische Mayak zu transportieren. Die Brennstäbe sollen dort wiederaufbereitet werden. Allerdings besteht bislang kein Plan zur Rückführung der Materialien.

 

Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament erklärt dazu:

"Das Vorhaben, die beschädigten Brennstäbe durch die Ukraine nach Russland zu transportieren, muss sofort aufgegeben werden. Es wäre vollkommen verantwortungslos eine derart gefährliche Fracht zum aktuellen Zeitpunkt durch ein Land in der Krise zu schicken. Ganz abgesehen davon darf die Verantwortung für die Hinterlassenschaften der Nutzung der Atomenergie nicht einfach nach Russland abgeschoben werden. Die EU-Kommission muss sicherstellen, dass die Materialien in Ungarn verbleiben und nach EU-Standards behandelt werden. Ungarn muss schnellstens die notwendigen Vorbereitungen treffen, um den gefährlichen Müll selber sicher zu lagern."

 

Javor Benedek, ungarischer Abgeordneter in der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament fügt hinzu:

„Dieser hochriskante Transport und das Abladen des ungarischen Mülls an einem der am schlimmsten verstrahlten Orte der Erde - dem russischen Mayak - sind vollkommen unakzeptabel. Die ungarische Regierung versucht sich auf diesem Wege schnell und billig des Problems zu entledigen. Denn sie muss schnell handeln, da die Laufzeit des Reaktors von Paks2 Ende September dieses Jahres ausläuft. Da die Regierung plant die Laufzeit des Reaktors zu verlängern, muss sie die beschädigten Brennstäbe schleunigst loswerden. Das darf aber nicht die Legitimation für einen hochriskanten Transport durch ein krisengeschütteltes Land sein. Stattdessen muss die Regierung erkennen, dass die Probleme und Risiken, die mit der Atomkraft verbunden sind auch klar gegen den geplanten Neubau zweier Reaktoren in Paks sprechen."


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